Sachverhalt:
Fremdstoffe, insbesondere Kunststoffverpackungen, im Bioabfall sind für die Verwertung von Bioabfällen in technischen Anlagen ein großes Problem. Ein großer Anteil der Kunststoffverpackungen kann mittels technischer Verfahren nicht aus dem gesammelten Biomüll herausgefiltert werden und wird im Laufe der Verarbeitungsprozesse zerkleinert und landet schließlich als Mikroplastik, zum Beispiel als Bestandteil von Kompost, in der Umwelt.
Verschärft wird diese Problematik dadurch, dass immer mehr Verpackungen aus Plastik als biologisch abbaubar beworben werden. Durch den Anschein einer besonderen Umweltverträglichkeit werden Kunststoffprodukte in die biologische Abfallbehandlung (Kompostierung, Vergärung) fehlgelenkt.
Die ALBA Braunschweig hat vor einigen Jahren eine Initiative für den Einsatz besonderer biologisch abbaubarer Abfallbeutel gestartet, die aber ohne großen Erfolg geblieben ist. Die im Handel angebotenen biologisch abbaubaren Kunststoffbeutel werden in den Kompostierungs- und Vergärungsanlagen oft nicht hinreichend zersetzt und stören den Kompostierungs- bzw. Vergärungsprozess erheblich.
Als einzig wirksame Maßnahme gilt das Aussortieren der Fremdstoffe aus dem Biomüll am Anfang der Verarbeitungsprozesse. Dies ist aber technisch aufwendig und teuer – und trotzdem wird die gewünschte Qualität oft nicht erreicht.
In diesem Zusammenhang fragen wir an:
1. Welche Maßnahmen ergreift ALBA, um den Anteil von Fremdstoffen, insbesondere von Kunststoff, im angelieferten Biomüll zu reduzieren?
2. Durch welche Verfahren und mit welcher Wirksamkeit wird versucht, im Laufe der Verarbeitungsprozesse des Biomülls, den Anteil von Fremdstoffen, insbesondere von Kunststoffen, zu verringern?
3. Welche Maßnahmen schlagen ALBA oder die Verwaltung an welchen Stellen im Lebenszyklus der Produkte vor, um die Qualität des Biomülls in Hinsicht auf unerwünschte Fremdstoffe weiter zu verbessern?
Gez. Detlef Kühn