Anfrage der SPD-Fraktion: Die Folgen aus dem tödlichen Verkehrsunfall von Timmerlah – wie steht es in Braunschweig um die „Vision Zero“?

Sachverhalt:

Durch einen Verkehrsunfall am 24. Januar 2019 auf der Landesstraße Timmerlah – Groß Gleidingen ist die Diskussion um den Radwegebau erneut aufgeflammt. Bei diesem Unfall ist innerhalb von zehn Jahren wieder ein Fahrradfahrer tödlich verletzt worden. Die Straße verläuft zwischen den beiden Ortschaften völlig geradlinig und verführt daher geradezu zum Rasen.

Betrachtet man dieses erneute Verkehrsopfer, muss man feststellen, dass es dringend an der Zeit ist, die „Vision Zero“ auch in Braunschweig konsequent anzuwenden. Die „Vision Zero“, zu der die SPD-Fraktion bereits im Jahr 2017 angefragt hatte (vgl. Vorlage 17-03804), beschreibt das Ziel, die Verkehrspolitik dahingehend zu überprüfen und auszulegen, dass im Idealfall keine schwerverletzten oder getöteten Verkehrsopfer mehr zu beklagen sind. Das Modell stammt aus Schweden und wird auch in der Schweiz sehr erfolgreich angewendet. In beiden Ländern sind die Zahlen von Verkehtsopfern drastisch zurückgegangen. Die wichtigsten Maßnahmen sind dabei u. a. eine räumliche Trennung des nichtmotorisierten vom motorisierten Verkehr und eine konsequente Ahndung von Raserei. Auch viele technische Maßnahmen, wie die Beseitigung von Unfallschwerpunkten oder die Anlage von Kreiseln an Kreuzungen, werden empfohlen.

Vor diesem Hintergrund fragen wir die Verwaltung:

1. Welche Priorität besitzt der Bau eines abgetrennten Radweges auf der Straße Timmerlah – Groß Gleidingen derzeit in den Planungen der Verwaltung?

2. Könnte dieses Projekt anderen Projekten, wie bspw. dem Radweg Weststadt – Timmerlah, vorgezogen werden?

3. Welche Möglichkeiten sieht die Verwaltung, insbesondere unter Bezugnahme auf die „Vision Zero“, auch in Timmerlah selbst die Sicherheit für Radverkehrsteilnehmer zu erhöhen?

Gez. Manfred Dobberphul

Download: Anfrage der SPD-Fraktion

Download: Stellungnahme der Verwaltung