Änderungsantrag der SPD-Fraktion: Resolution: Sprache ist der Schlüssel zur Integration – Für gute Sprachförderung in Braunschweig

Beschlussvorschlag:

Der Rat der Stadt Braunschweig spricht sich dafür aus, dass der Sprachlernunterricht an Braunschweiger Schulen weiterhin personell so ausgestattet ist, dass die Sprachlernangebote bedarfsgerecht erfolgen können und Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund bestmöglich beim Erwerb der deutschen Sprache unterstützt werden können.

Sachverhalt:

Dieser Änderungsantrag soll den Antrag „Resolution: Erhalt aller Braunschweiger Sprachlernklassen“ (Vorlage 17-04798) ersetzen.

Im Zuge der Flüchtlingswelle wurden die Sprachfördermaßnahmen an den niedersächsischen Schulen im Jahr 2015 erheblich ausgeweitet. So wurde die Zahl der Sprachlernklassen von landesweit 60 im Jahr 2013 auf insgesamt 550 im Jahr 2015 erhöht. Hiervon hat auch die Stadt Braunschweig profitiert, denn hier wurde die Anzahl der Sprachlernklassen an allgemeinbildenden Schulen von 4 auf 12 verdreifacht. Darüber hinaus wurden insgesamt 7 sogenannte SPRINT-Klassen (SPRINT= Sprach- und Integrationsprojekt) an den berufsbildenden Schulen in Braunschweig eingerichtet.

Bei den Sprachlernangeboten an Schulen unterscheidet man zwischen additiven und integrativen Maßnahmen. Zu den additiven zählen Sprachlernklassen, in denen die Migrantinnen und Migranten unter sich sind. Zu den integrativen zählen Kurse wie „Deutsch als Fremdsprache“ oder „Deutsch als Zweitsprache“. Gute Sprachförderung lässt sich also in einer Kommune nicht allein an der Anzahl der Sprachlernklassen bemessen, denn manche Schulen verzichten bewusst auf diese Form und setzen von vorneherein auf die Beschulung in Regelklassen mit paralleler gezielter Sprachförderung in Kleingruppen.

Ziel des Besuchs einer Sprachlernklasse ist im Sinne schneller Integration der baldmögliche Erwerb eines Sprachniveaus, welches den Übergang in eine Regelklasse ermöglicht. Dieses soll nach spätestens einem Jahr erfolgen.

Im Zuge sinkender Flüchtlingszahlen haben das Kultusministerium und die Landesschulbehörde angekündigt, die Zahl der Sprachlernklassen landesweit deutlich zu reduzieren. Eine ursprünglich geplante Reduzierung von landesweit 58.000 auf 51.000 Lehrerstunden für die Sprachförderung wurde aufgrund höherer Bedarfe nicht umgesetzt. Für das kommende Schuljahr sind hierfür nun 55.000 Lehrerstunden in Niedersachsen eingeplant.

An den Braunschweiger Schulen sollte die Anzahl der Sprachlernklassen nun auf vier reduziert werden, um die Schülerinnen und Schüler integrativ weiter zu beschulen. Am Gymnasium Raabeschule erscheint dies nicht bedarfsgerecht zu sein, sodass nun auf Initiative der Schule sowie von Verwaltung und Politik gemeinsam mit dem Kultusministerium nachgesteuert wird.

Es gilt nun, sich dafür einzusetzen, dass jede Braunschweiger Schule die notwendige personelle und logistische Unterstützung erhält, die sie braucht, um eine schnelle Integration der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund zu gewährleisten.

Download: Änderungsantrag der SPD-Fraktion