Die SPD-Ratsfraktion fordert gemeinsam mit den Fraktionen von Grünen und CDU in einem interfraktionellen Antrag, die geplanten Stahlkonstruktionen aus Cortenstahl nicht aufzustellen, welche als Neukonzeption der Haltestellen am Altstadtmarkt in Erwägung gezogen werden. Stattdessen sollen transparente Wartehäuschen auf dem Altstadtmarkt installiert werden, wie sie bereits an vielen Orten in der Stadt, beispielsweise am Rathaus, zu finden sind. Weiterhin solle darauf geachtet werden, außer der BSVG-Informationstafel keine weiteren Elemente wie Werbetafeln einzubauen, welche die durchsichtige Gestaltung der Wartestellen behindern können.
Seit längerer Zeit wird darüber diskutiert, wie am Altstadtmarkt Haltestellen mit Wetterschutz gestaltet werden können. Das Uslarer Architekturbüro K17, welches den Zuschlag durch den Gestaltungsbeirat erhalten hatte, hatte ein Konzept vorgelegt, laut dem die Wartehäuser in einen Rahmen aus rötlichem Cortenstahl eingefasst werden sollen. Aus gestalterischer Perspektive solle diese Konstruktion am ehesten eine Verbindung schaffen können zwischen den modernen, funktionalen Ansprüchen einer Haltestelle und dem historischen Charakter des Altstadtmarktes.
Dennoch trifft dieses Gestaltungskonzept der Wartehäuser auf einigen Gegenwind. Christoph Bratmann, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion, kritisiert die auffällige Ausgestaltung der Wartehäuser: „Die Stahlkonstruktion lenkt von der spätmittelalterlichen Architektur ab und wirkt als Störfaktor in der Wahrnehmung des Altstadtmarktes.“ Nicole Palm, Sprecherin der SPD-Fraktion im Planungs- und Umweltausschuss, äußert sich ebenfalls ablehnend: „Die neuen Wartebereiche sollten so gestaltet sein, dass sie sich harmonisch in den Altstadtmarkt einfügen. Cortenstahl kann ein starkes städtebauliches Statement sein. Er ist aber aus unserer Sicht nicht geeignet, dem historischen Ensemble des Altstadtmarktes gerecht zu werden.“