Baumbestattungen auch in Braunschweig? SPD-Ratsfraktion reagiert auf verstärkte Nachfrage und stellt Antrag zu alternativen Bestattungsformen

Neben den bereits bestehenden Bestattungsformen äußern auch in Braunschweig vermehrt Menschen den Wunsch nach alternativen, naturnahen Beerdigungen. Dem wird die SPD-Ratsfraktion mit einem Antrag zur nächsten Ratssitzung am Dienstag, 24. März 2020 Rechnung tragen: „Wir wünschen uns, dass auch in unserer Stadt zukünftig alternative Bestattungsformen angeboten werden können und bitten die Verwaltung, entsprechende Gespräche mit den anderen beiden Friedhofsträgern aufzunehmen“, erläutert SPD-Ratsfrau Annette Johannes, stv. Vorsitzende des Grünflächenausschusses. In diesem wird der SPD-Antrag erstmals am Dienstag, 10. März beraten.

Bild: Frank Flake

„In den vergangenen zwanzig Jahren wurden immer mehr Verstorbene mit alternativen Formen wie Baum- und Wiesenbestattungen in Waldfriedhöfen oder Friedwäldern bestattet. Die Beerdigungskultur in unserer Gesellschaft unterliegt einem Wandel und viele Menschen wünschen sich eine letzte Ruhestätte in unmittelbarer Nähe zur Natur“, erklärt Johannes die Hintergründe. Leider mangele es in Braunschweig bisher an einem entsprechenden Angebot, sodass Angehörige bei einem entsprechenden Bestattungswunsch weite Wege in Kauf nehmen müssen.

Ein möglicher Ansatzpunkt, dies zu ändern, stellt laut Johannes die Friedhofrahmenplanung dar, die seit dem Jahr 2017 durch die Verwaltung überarbeitet wird und auch Szenarien zur zukünftigen Entwicklung der Friedhofslandschaft in den Blick nehmen soll. „Es gibt in anderen Kommunen vermehrt Waldfriedhöfe oder kommunale Friedhöfe, die beispielsweise Baumbestattungen anbieten. Die Urne wird hierbei im Wurzelwerk frei wachsender Bäume beigesetzt. Es wäre schön, wenn wir dies oder ein ähnliches Modell auch in Braunschweig realisieren könnten“, so Johannes. Sie verweist dabei auch auf das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK), in dem eine Schaffung neuer Stadtteilfriedhöfe im Westen und Süden der Stadt angeregt wird: „Vielleicht könnten hierbei auch alternative Bestattungsformen berücksichtigt werden“, regt Johannes an.