Was verändert sich?
Der Antrag sieht vor, in einem ersten Schritt jene Schülerinnen und Schüler finanziell zu entlasten, die bisher für ihre Monatskarte 49,30 Euro im Stadtgebiet Braunschweig zahlen müssen: „Alle Schülerinnen und Schüler aus dem Sek 1-Bereich, die einen Schulweg von weniger als zwei Kilometern haben, sowie diejenigen aus dem Sek 2-Bereich und den Berufsschulen, werden ab 2019/2020 Anspruch auf dieses vergünstigte Ticket haben. Dieses soll auch in der Freizeit und in den Ferien gültig sein und im Abo mit Jahresrabatt angeboten werden können“, erläutert Bratmann. Die genaue Preissenkung müsse von der Verwaltung auf Basis des Antrages noch ermittelt werden. „Sie wird deutlich ausfallen“, so Bratmann. Die Mehrkosten trägt die Stadt Braunschweig bzw. werden von dem Träger der Schülerbeförderung erstattet. Die bereits jetzt kostenlosen Schülerfahrkarten für die Schüler im Sek 1-Bereich bleiben selbstverständlich bestehen.
Wie kann es regional weitergehen?
Flake hebt hervor, dass dies der erste Schritt in die richtige Richtung sei: „Diese Lösung ist aus finanziellen Gründen leider zunächst auf Schülerinnen und Schüler aus dem Braunschweiger Stadtgebiet beschränkt. Um langfristig möglichst viele junge Menschen für den ÖPNV zu begeistern braucht es eine regionale Lösung, die auch Schülerinnen und Schüler aus dem gesamten Verkehrsverbund miteinbezieht.“ Hierzu müssten weitere Gespräche auf der Ebene des Regionalverbandes geführt werden.
Gibt es eine komplette Kostenfreiheit?
Komplett kostenfreie Fahrkarten für die Schülerinnen und Schüler aus dem Sek 2-Bereich und den Berufsschulen sind aus finanziellen Gründen derzeit noch nicht realisierbar: „Um ihnen ebenfalls kostenlose Fahrkarten anbieten zu können, muss das Land die Stadt Braunschweig und die Verkehrsträger finanziell unterstützen“, so Christoph Bratmann, der auch Mitglied im Niedersächsischen Landtag ist. „Der politische Wille hierzu ist da, das Thema Schülerfahrkarten ist auch im Koalitionsvertrag verankert. Uns war es jedoch wichtig, auch unabhängig vom Land als Stadt Braunschweig einen ersten Schritt auf die Schülerinnen und Schüler zuzugehen und damit ein erkennbares Zeichen zu setzen.“
Dr. Christos Pantazis, Vorsitzender der SPD Braunschweig und Ulla Derwein, Vorstandssprecherin des GRÜNEN Kreisverbandes begrüßen die Neuigkeiten aus dem Rat: „Die SPD Braunschweig hält somit ihr im Kommunalwahlkampf 2016 plakatiertes Versprechen an die jungen Menschen dieser Stadt, Mobilität so günstig wie möglich anbieten zu wollen“, so Pantazis. Derwein ergänzt: „Viele Kommunen und Landkreise führen derzeit die Diskussion um kostenlose Schülerfahrkarten. Mit diesem Antrag leistet auch Braunschweig einen wichtigen Beitrag für eine Stärkung des ÖPNV und damit umweltschonendere Verkehrsströme in unserer Stadt.“
