

Bis zu fünf Klassenzüge an den Gymnasien Neue Oberschule und Ricarda-Huch-Schule, dazu zusätzliche mobile Raumeinheiten am Lessinggymnasium und mindestens vier Züge an den IGSen – zu erreichen durch den Ausbau der Kapazitäten an den vorhandenen IGSen, der Wandlung eines vorhandenen Haupt- oder Realschulstandorts oder dem Neubau einer 6. IGS: Die Maßnahmen des Schulentwicklungsplans, den der Rat in seiner Sitzung am Dienstag, 7. November mit den Stimmen der SPD-Fraktion beschlossen hat, haben es in sich. „Durch die Rückkehr zum Abitur nach 13 Jahren und die nach wie vor fehlenden IGS-Plätze in Braunschweig hat sich der dringende Bedarf ergeben, unsere Gymnasien und Gesamtschulen bedarfsgerecht weiterzuentwickeln“, erklärt Christoph Bratmann, Fraktionsvorsitzender und schulpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion.
Die SPD-Fraktion habe bereits im Jahr 2011 die Initiative zur Erstellung eines Schulentwicklungsplans gegeben. „Dadurch befanden wir uns in der Lage, den Prozess, unsere Schullandschaft zukunftsweisend aufzustellen, eng zu begleiten“, so Bratmann weiter. „Die Umwandlung von Gymnasien in Gesamtschulen ist dabei keine Option, da an den Gymnasien bekanntlich selbst ein Kapazitätsproblem besteht.“ Verzichtet wird auch auf eine im Jahr 2011 im Rat angeregte Bürgerbefragung zur Weiterentwicklung der Schullandschaft in Braunschweig: „Wir halten es für zielführender, hier direkt mit den Eltern zu sprechen – schließlich sind es ihre Kinder, denen wir eine gute Schulbildung ermöglichen wollen.“
Dafür angedacht, ist – im Bedarfsfall – eine mögliche Reform der Grundschulbezirke mit Blick auf den Ganztagsbereich: „Durch den Schulentwicklungsplan kann eine Zusammenlegung der Grundschulbezirke für die Grundschulen Stöckheim/Melverode und der Grundschulbezirke für die Grundschulen Diesterwegstraße, Hohestieg und Bürgerstraße geprüft werden“, beschreibt Bratmann. Ferner werden die Außenstellen des Gymnasiums Neue Oberschule an der GS Bültenweg und des Gymnasiums Ricarda-Huch-Schule an der GS Gliesmarode aufgrund der entstehenden Neubaugebiete aufgelöst, um so an beiden Standorten die erforderlichen Grundschulplätze zu schaffen.
Stolz ist Bratmann, dass die GS Lehndorf mit Beginn des Schuljahres 2018/19 zu einer Kooperativen Ganztagsgrundschule (KoGS) umgewandelt werden kann. „Dieser Schritt ist nicht nur eine gute Nachricht für alle Schüler und Eltern in Lehndorf, sondern besitzt eine Signalwirkung für die gesamte Stadt. Politik und Verwaltung demonstrieren, dass die im September 2017 im Rat verabschiedete Prioritätenliste zur Umwandlung von Grundschulen in KoGsn zügig umgesetzt wird. Wir meinen es ernst mit dem Ausbau von Ganztagsgrundschulen erzielen in Lehndorf erste greifbare Ergebnisse.“
Hintergrund ist jene KoGS-Prioritätenliste, die die Verwaltung jüngst nach einem Antrag von SPD und Bündnis 90/Die Grünen (Vorlage 17-03813) erstellt hat: „Der Wunsch zur Einrichtung einer Ganztagsschule in Lehndorf besteht schon seit November 2014, sie steht in dieser Liste auf Platz zwei“, erläutert Bratmann. Entsprechend froh sei die SPD-Fraktion, dass es nun gelungen sei, die erforderlichen Ressourcen durch die Prioritätenliste bereitzustellen: „Nach einer Interimsphase werden in Lehndorf nach und nach die nötigen baulichen und personellen Veränderungen vorgenommen. So stehen jetzt Mittel für den Betrieb und die Ausstattung von zusätzlich 100 Betreuungsplätzen nach dem Braunschweiger Modell zur Verfügung“, erklärt Bratmann abschließend.