

Schütze möchte in einem ersten Schritt den Dialog mit Architekten und Bauingenieuren intensivieren: „Um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen reicht es nicht aus, nur an Mieten und das fertige Haus zu denken. Experten bestätigen, dass vielmehr schon bei der frühen Bauplanungsphasen enorme Kosten gespart werden können“, erklärt Schütze, die hierzu beispielhaft auf die kostengünstige Modular-Bauweise beim Bau von Flüchtlingsunterkünften verweist. „In diesem Bereich gibt es mittlerweile viele optisch ansprechende und zugleich günstige Optionen.“ Es läge an der Politik, dieses Fachwissen aufzunehmen und anschließend mit der Bauverwaltung zu diskutieren, so Schütze, die zusätzlich eine interne Arbeitsgruppe zu der Thematik gründen möchte.
In ihrer neuen Rolle hat Schütze außerdem bereits eine Anfrage im Rat der Stadt Braunschweig am 26. September zu der Situation von Menschen mit ALG-II-Bezug in Braunschweig gestellt: „Menschen im ALG II-Bezug befinden sich in Großstädten wie Hamburg oft in einem Teufelskreis: Überschreiten ihre Mietkosten bestimmte Grenzen, was sich in vielen Großstädten wie Hamburg angesichts von teuren Mieten und Nebenkosten oft kaum vermeiden lässt, werden sie vom Jobcenter aufgefordert, ihre Kosten zu senken. Dies können ist praktisch aber oft gar nicht umsetzbar – es sei denn, die Betroffenen ziehen in eine günstigere Wohnung. Und hiervon gibt es leider oft zu wenig, so dass die Menschen in einem Dilemma stecken“, erläutert Schütze die Problematik. Entsprechend erleichtert sei sie, dass diese Verdrängungseffekte in Braunschweig laut Auskunft des Jobcenters bisher nur marginal zu beobachten seien. „Wir müssen das Thema aber im Auge behalten. Die um einiges angespanntere Situation in anderen Großstädten zeigt, wie schnell es passieren kann, dass Menschen ohne ein passendes Wohnraumangebot schnell den Anschluss an die Gesellschaft verlieren können.“