Trauer um Manfred Pesditschek

Braunschweig. Mit großer Trauer hat die SPD-Ratsfraktion die Nachricht aufgenommen, dass ihr Mitglied und langjähriger Vorsitzender Manfred Pesditschek am 1. Juni verstorben ist. Fraktionsvorsitzender Christoph Bratmann zeigt sich tief betroffen: „Manfred Pesditschek hatte in all den Jahren, in denen er dem Rat angehörte, maßgeblichen Einfluss auf die politischen Entscheidungen in der SPD-Fraktion und im Rat. Er hinterlässt eine große Lücke. Unser Mitgefühl gilt seiner Frau und seiner Familie.“

Trauergesteck während der Ratssitzung am 02.06.2015.
Manfred Pesditschek beim Empfang anlässlich seines 70. Geburtstags am 10.02.2014.

Seit 1972 hatte sich Manfred Pesditschek im Rat der Stadt für die Belange der Braunschweiger Bürgerinnen und Bürger eingesetzt. Er wirkte in der Zeit in zahlreichen Ausschüssen mit. Vor allem im Schulausschuss, im Planungsausschuss und im Finanz- und Personalausschuss, dessen Vorsitzender er seit 2006 war, konnte er nachhaltige Akzente setzen.

Durch seinen Beruf als Schulleiter geprägt, setzte er sich im Rat immer wieder für dringend notwendige Schulsanierungen ein. Die Gründung von integrierten Gesamtschulen in Braunschweig begleitete er intensiv und mit großem Sachverstand.

Ein wichtiges Anliegen war ihm die Versorgung der Braunschweiger Bevölkerung mit bezahlbarem Wohnraum. Der Auftrag an die städtische Nibelungen Wohnbaugesellschaft, ein Modell zur Errichtung preisgünstigen Wohnraums zu entwickeln und den städtischen Gremien zur Beschlussfassung vorzulegen, ging auf seine Initiative zurück.

Seine finanzpolitische Kompetenz war unbestritten. Als Finanzpolitiker genoss Manfred Pesditschek hohes Ansehen in Rat und Verwaltung. Er begleitete die Haushaltsberatungen im Finanzausschuss und im Rat auch in finanziell schwierigen Zeiten. Bei finanzpolitischen Entscheidungen zeigte er stets Augenmaß und forderte Haushaltsdisziplin ein.

Beharrlich setzte sich Manfred Pesditschek für die Weiterentwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs ein: im Rat der Stadt, im Aufsichtsrat der Braunschweiger Verkehrs-Gesellschaft und als Vorsitzender des Ausschusses für Regionalverkehr im Zweckverband Großraum Braunschweig. Die verkehrliche Verknüpfung Braunschweigs mit dem Umland war dabei eines seiner großen Ziele. Daher hatte er sich bis zuletzt für die Stärkung des schienengebundenen Nahverkehrs in der Region engagiert.

Manfred Pesditscheks politisches Wirken endete nicht an den Grenzen der Stadt. Die regionale Entwicklung und die Zusammenarbeit in der Region lagen ihm sehr am Herzen. Er pflegte einen regen Austausch mit Kommunalpolitikern, auch anderer Parteien, aus der gesamten Region Braunschweig.

Als Aufsichtsratsvorsitzender der Stadthallen-Betriebsgesellschaft setzte er sich besonders dafür ein, Braunschweig als Tagungs- und Kongressstandort zu stärken. Den Ausbau des Eintracht-Stadions hat er maßgeblich mit forciert.

Manfred Pesditschek war ein Sozialdemokrat durch und durch. Auseinandersetzungen ging er nicht aus dem Weg. Maßstab seiner Entscheidungen waren aber immer Gerechtigkeit und Solidarität. Die Mitglieder, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fraktion konnten sich immer auf seine Unterstützung verlassen.

Auch als er durch seine schwere Krankheit bereits stark beeinträchtigt war, hat er seine kommunalpolitischen Ehrenämter weiter mit vollem Einsatz und messerscharfem Verstand ausgeübt. Er war ein Vorbild an Disziplin, Fleiß, Verlässlichkeit und Pflichterfüllung.

Die SPD-Ratsfraktion wird Manfred Pesditschek stets ein ehrendes Andenken bewahren. Er wird uns fehlen.