Der Punkt 2 der Beschlussvorlage der Verwaltung, also die Entwidmung der Sportanlage Kälberwiese, ist nach Auffassung der SPD-Ratsfraktion aber gesondert zu betrachten.
Durch die Schließung der Sportanlage Kälberwiese und die anderweitige Verwertung des ca. 50.000 Quadratmeter großen, städtischen Grundstückes lässt sich nach Einschätzung der Verwaltung mittelfristig ein Erlös für den städtischen Haushalt im unteren siebenstelligen Bereich erzielen.
Ratsherr Frank Graffstedt, sportpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion: „Die Entwidmung der Bezirkssportanlage Kälberwiese greift so stark in die Belange des Stadtteils ein, dass der Stadtbezirksrat, der bisher überhaupt noch nicht beteiligt wurde, vorher angehört werden sollte.“
Die Fortschreibung der Standortrochade werde auch gar nicht davon berührt, wenn man diesen Punkt zurückstellt. Die Verwaltung schreibt in ihrer Stellungnahme zum SPD-Antrag, dass sie die Entwidmung ohnehin erst dann vornehmen werde, „wenn sowohl für die bisherige schulsportliche Nutzung der Bezirkssportanlage Kälberwiese abschließende alternative Standorte feststehen als auch die nunmehr zu beschließenden Maßnahmen der Fortschreibung der Rochade in der Umsetzungsphase sind.“
Zudem finde zurzeit die aufwändige Sportentwicklungsplanung statt. Die ersten Ergebnisse sollen im Herbst vorliegen. Auch deshalb sollte keine vorhandene Sportanlage kurzfristig aufgegeben werden.
Graffstedt: „Durch den Beschluss der unstreitigen Punkte der Verwaltungsvorlage erhält die Standortrochade eine neue Fassung. Es sollte abgewartet werden, ob die Rochade in dieser Form so umgesetzt werden kann, bevor man den letzten Schritt, die Aufgabe der Sportanlage Kälberwiese, auf den Weg bringt. Damit findet keine Vorfestlegung statt, wie das Gelände genutzt werden soll, falls die sportliche Nutzung zukünftig tatsächlich wegfallen sollte.“