


Gestiftet wurde diese Tafel von der früheren Ratsfrau und Landtagsabgeordneten Isolde Saalmann. Nach einer Begrüßung durch den Oberbürgermeister sprach Isolde Saalmann über das Leben und die Leistungen von Martha Fuchs. An der Zeremonie nahmen neben den Ratsmitgliedern Christoph Bratmann, Frank Flake, Kate Grigat und Uwe Jordan, in seiner Eigenschaft als Bezirksbürgermeister des Östlichen Ringgebiets, auch Klaus-Peter Bachmann, MdL, sowie der frühere SPD-Oberbürgermeister Werner Steffens und als Zeitzeuge Joachim Blume teil. Joachim Blume war während Martha Fuchs´ Zeit als Oberbürgermeisterin im Rat der Stadt Braunschweig und schied erst im Jahr 1986 aus diesem aus.
Martha Fuchs, geboren am 01. Oktober 1892 in Grubschütz bei Bauzen und aufgewachsen in einer sozialdemokratischen Arbeiterfamilie, zog 1923 mit ihrem Mann und seinen Kindern nach Braunschweig. Sie trat im selben Jahr in die SPD ein und wurde 1925 Stadtverordnete in Braunschweig und 1927 Mitglied des Braunschweigischen Landtags. Bis sie im Jahre 1933 durch die Nationalsozialisten zur Niederlegung ihrer politischen Ämter und ihres Berufes gezwungen wurde, war sie Gewerbeaufseherin im Braunschweiger Staatsdienst.
Im August 1944 wurde Martha Fuchs wegen aktiver Widerstandsarbeit im Konzentrationslager Ravensbrück inhaftiert, aus dem ihr im April 1945 die Flucht gelang.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war Martha Fuchs 1945 Ratsfrau in Braunschweig und ab 1946 Mitglied des Braunschweigischen Landtages. 1946 wurde sie Ministerin für Wissenschaft und Volksbildung. Sie war damit die erste weibliche Ministerin im westlichen Nachkriegsdeutschland. Nach der Gründung des Landes Niedersachsen wurde sie 1947 niedersächsische Staatskommissarin für das Flüchtlingswesen, 1952 erneut in den Rat gewählt und ab 1954 Mitglied des Niedersächsischen Landtages.
1959 wurde Martha Fuchs die erste und bisher einzige Oberbürgermeisterin der Stadt Braunschweig. Sie hatte dieses Amt bis ins Jahr 1964 inne.
Martha Fuchs wurde mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland und dem Großen Verdienstkreuz des Niedersächsischen Verdienstordens ausgezeichnet. 1964 erhielt sie die Ehrenbürgerwürde der Stadt Braunschweig.
Martha Fuchs starb 1966 in Braunschweig.